Update zu Stabilisierungsübungen bei Rückenschmerzen: Ein systematischer Review mit Meta- Analyse

Eine häufig postulierte, aber sehr umstrittene Erklärung für Entstehung und Fortdauern von Rückenschmerzen ist die Schwäche oder fehlerhafte Aktivierung bestimmter rumpfstabilisierender Muskeln. Dementsprechend gehören sogenannte rumpf- oder „core“-stabilisierende Übungen zur zu den am häufigsten verwendeten Behandlungen bei Rückenschmerzen. Dennoch ist die Evidenz für dieses „rumpfstabilisierende“ Vorgehen unklar- und dieser kürzlich durchgeführter systematische Review von Ben Smith erhellt die Evidenzlage zu dieser Therapieform .

Die Ergebnisse des Review zeigen, dass es bezüglich Schmerz und funktioneller Einschränkung langfristig keine klinisch oder statistisch relevanten Unterschiede zwischen Stabilisierungsübungen und unspezifischen Übungen ( z. B. Walking) gibt und Stabilisierungsübungen das Furcht- Vermeidungsverhalten bei Patienten sogar fördern können. Die Autoren schließen , dass es vor dem Hintergrund dieser ausgedehnten Daten nicht mehr zulässig ist, bei Rückenschmerzen bevorzugt Stabilisierungsübungen gegenüber allgemeinen Übungen zu empfehlen, und auch weitere Forschung kaum andere Ergebnisse bringen werde.

Der Review zeigt , dass die standardmäßige Empfehlung zu rumpfstabilisierenden Übungen bei Rückenschmerzen und deren Effekt auf die Entwicklung von Ängsten neu beurteilt werden muss.

In diesem Podcast diskutiert er,im Detail, welche Rolle Stabilisierung in Zukunft im klinischen Alltag spielen wird.

Ben Smith ist Physiotherapeut für muskuloskelettale Erkrankungen im NHS in Derby. Zur Zeit verfasst er seine Master-Arbeit an der Universität Nottingham und strebt eine Promotion an. Sein spezielles Inteesse gilt der Intergration von Evidenz in die Behandlung von Wirbelsäule und Knie, und ist bei Twitter unter @benedsmith zu finden.

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