28
Aug
Mythen zu Schmerz und Alter
Viele glauben, dass Schmerzen ein unvermeidbarer Bestandteil des Älterwerdens sind- und dass nichts anderes hilft, als die Zähne zusammenzubeißen und sich damit abzufinden. Dennoch hinterfragt dieser Artikel vier verbreitete Mythen bezüglich Älterwerden und Schmerzen und macht denjenigen Hoffnung, die fürchten, dass ihr Alter von dauernden Schmerzen geprägt sein wird.
Der am weitesten verbreitete Mythos ist, dass Schmerzen eine natürliche Folge des Älterwerdens sind. Es wurde nachgewiesen, dass die Häufigkeit muskuloskelettaler Schmerzen mit dem Alter sogar abnimmt, und dass chronische Schmerzen bei Älteren seltener sind als bei Jüngeren.
Ein weiterer Artikel des gleichen Autors entkräftigt den zweiten Mythos, dass vorhandene Schmerzen mit dem Älterwerden automatisch schlimmer werden. Die Studie deutet darauf hin, dass sich Schmerz meist episodisch verhält und eher nicht mit dem Älterwerden zunimmt.
Auch hört man oft, dass man den Schmerz eben ertragen müsse und stoisch darauf warten müsse, schmerzunempfindlicher zu werten. Dahingegen zeigen die Studien, dass andauernde Schmerzen erhebliche Auswirkungen auf das Leben älterer Menschen haben und die Schmerztoleranz durch „Aushalten“ nicht zunimmt.
Und zuletzt wird davon ausgegangen, dass die älteren Leute von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln abhängig werden. Studien zeigen hingegen, dass Abhängigkeit selten ist und ältere Menschen die Schmerzmittel meist nach ein oder zwei Verordnungen wieder absetzen.
Wie auch zu Schmerzen jüngerer Menschen existieren zahlreiche Mythen, die negative Auswirkungen auf die Betroffenen haben und im Rahmen der Behandlung älterer und jüngerer Menschen thematisiert werden sollten.
Dr. Stephen Thielke ist Associate Professor an der University of Washington in der Abteilung Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften. Er forscht zu den Auswirkungen von chronischen Schmerzen bei älteren Erwachsenen und entlarvt verbreitete Mythen zu Schmerzen der älteren Generation.
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