Was hat es mit meiner Bandscheibenvorwölbung oder meinem Bandscheiben-Bulging auf sich?

Die Bandscheibe ist geradezu verrufen dafür, ein häufiger Grund für starke, lästige Rückenschmerzen zu sein. Aber: Wie hier bereits diskutiert, gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass …]

 

June 8, 2015

Die Bandscheibe ist geradezu verrufen dafür, ein häufiger Grund für starke, belastende Rückenschmerzen zu sein. Aber: Wie hier bereits diskutiert, gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Auffälligkeiten an der Bandscheibe oder anderen Strukturen tatsächlich Schmerzen verursachen müssen. Vielmehr tragen zahlreiche Faktoren zu Schmerzbildern wie Rückenschmerzen bei und ihre Behandlung sollte nicht ausschließlich auf eine einzige Struktur wie die Bandscheibe abzielen.

Dennoch werden Betroffene weiterhin alarmierend oft zu CT- oder MRT-Scans geschickt, deren realistische Einornung in das Gesamtbild extrem wichtig ist. Auf den Bildern sind häufig verschiedenste Veränderungen wie Vorwölbungen oder „Bulging“ an den Bandscheiben zu finden. Diese neue Übersicht über 14 Studien beleuchtet einige interssante Fakten zu diesen Veränderungen der Bandscheibenform und -Struktur.

Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten dieser Veränderungen ohne operative Eingriffe schrumpfen und/oder verschwinden- nahezu die Hälfte (43%) der Bandscheibenvorwölbungen bauen sich vollständig wieder ab. Dabei zeigten tatsächlich größere Vorwölbungen eine höhere Wahrscheinlichkeit zur Rückbildung- der nachweis einer großen Bandscheibenvorwölbung ist also kein Grund, sich Sorgen zu machen. Und schließlich- oft verwirrend für Patienten- ob sich eine Bandscheiben-Veränderungen zurückbildet oder nicht, hat keine Bedeutung dafür, ob die Betroffenen sich von den Schmerzen wieder erholen oder nicht.

Diese Studie unterstützt andere Forschungsergebnisse, die zeigen, das Rückenschmerz nicht an Veränderungen der Bandscheiben in Form oder Struktur liegen muss, da diese auch bei zahlreichen Menschen ohne Rückenschmerzen zu finden sind, und auch nicht entscheidend ist , ob diese wieder verschwinden. In der Konsequenz dieser Erkenntnisse ist ein „wait and see“ (beobachtendes Abwarten)-Ansatz im Rahmen einer schlüssigen nichtoperativen Rehabilitation die beste Option für Patienten mit großen Bandscheibenvorwölbungen, bevor man über operative Eingriffe nachdenkt.

 

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