Unsere Studienergebnisse haben die Möglichkeit nachgewiesen, bei schmerzfreien Personen durch experimentelle Auslösung eines Schmerzes über den posterioren sacroiliakalen Ligamenten genau die gleiche Art von Befunden auszulösen, die von Patienten mit Becken- oder Beckengelenks-Schmerzen beschrieben sind: ein postiver aktiver SLR ( Lasegue) und ein muskulärer Hartspann. Das zeigt, das Schmerz alleine, unbeeinflusst von Position oder Beweglichkeit der Beckenknochen, diejenigen Befunde imitieren kann, die sonst mit „Instabilität“ oder fehlendem Gelenkschluss erklärt werden. Diese Erkenntnisse sollten Auswirkung auf unsere Interpretationen der Befunde bei unseren Patienten haben. Es wurde oft vermutet, das diese Befunde bei Patienten mit Schmerzen den Grund für ihre Schmerzen darstellen. Tatsächlich beweist die Studie genau das Gegenteil- das Schmerz den Körper einfach veranlasst, sich etwas anders als sonst zu bewegen- und das dies ein Zeichen von, nicht ein Grund für Schmerzen darstellt.
Thorvaldur Skuli Palsson
Thorvaldur machte seinen Bachelor in Physiotherapie 2003 an der University von Island Iceland seine Master- Auszeichnung in Manipulative Therapy der Curtin University, Perth. Er absolvierte ein Jahr klinisches und theoretisches Training zum Manualtherapeuten in Norwegen. Im gleiche Jahr erhielt er ein Doktorats- Stipendium am Zentrum für sensorisch-motorische Interaktion der Universität Aalborg, Dänemark, mit dem Fokus sensorischer und motorischer Aspekte beim Beckengürtelschmerz. Dabei standen die Beziehung zwischen Schmerz und den Ergebnissen klinischer Tests beim Verdacht auf Beckengelenksschmerzen im Vordergrund. Er erhielt ein Forschungsstipendium vom Danish Ministry of Innovation and Higher Education zur Durchführung einer Studie zur Untersuchung somatosensorischer Profile bei Schwangeren. Thorvaldur wurde im Oktober 2014 von der Universität Aalborg zum Doktor der klinischen Wissenschaften promoviert.